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- Artikel-Nr.: agp100-8
- Künstler: PARKPUNK
- Titel: Arbeitenix
Stell dir vor, du gehst auf ein Punk-Konzert mit mehreren Bands und willst bei der Band mit dem plattesten Namen, ob der zu erwartenden musikalischen Katastrophe, zum Lachen ansetzen… Und dann bleibt dir der Mund wirklich offen, weil die wider Erwarten alle einfach umhauen. Diese Begebenheit könnte sich so oder so ähnlich im Falle von PARKPUNK schon das ein oder andere mal zugetragen haben. Wer würde schon auf so eine aberwitzige Idee kommen, dass eine Band, die sich PARKPUNK nennt, gar nicht mal so dulli ist und wirklich mitreißenden Deutsch-Punk spielt?
Und wo kann eine so dreiste Geschichte wie die von PARKPUNK eigentlich ihren Anfang nehmen? Natürlich am Dorf. Am ehesten in einem Bayerischen. Bestimmt gibt es ähnliche Dörfer auch in anderen Bundesländern, aber die Sozialisation zwischen Brezen und Bierbank ist trotzdem nochmal eine Eigene, denn die berühmte Bierzelt-Mentalität am südlichen Äquator ist an purer geistiger Simplizität nicht zu überbieten. Daher ist PARKPUNK als Bandname in Sachen Konsequenz ganz vortrefflich gewählt. Denn wer sich so nennt und Deutsch-Punk spielt, kann nur super oder gar nicht in das gewohnte Umfeld passen. Oder schafft es auf ganz eigene Weise durch doppelbödige Texte und cleveren Punkrock nicht nur der dörflichen Gesellschaft, sondern auch der Szene geschickt den Spiegel vorzuhalten und gleichzeitig die Leute bei Bierlaune zu halten.
Dieses Kunststück gelingt den zwei Park-Punkern Sami und Jan seit der Umbenennung von „Rockspot“ zu PARKPUNK immer besser. Zunächst als Schüler- und reine Coverband gestartet, wechselte der Fokus von „gefallen wollen" zu „machen-was-wir-wollen“. Leute ärgern - gerne auch aus den eigenen Rängen - wird ein bisschen ein Markenzeichen von PARKPUNK. So kam es auch schon wegen einer Liedzeile zu einer anhaltenden Fehde mit den lokalen Ultras. Sie erfinden Deutsch-Punk weder neu, noch halten sie sich nah an irgendwelche Vorbilder. Diese müssen also auch nicht geschlachtet werden… Die eine oder andere Dose Bier dafür aber schon. Geprägt vom „Fun-Punk“ der TERRORGRUPPE und KOTZREIZ, vom textlichen Tiefgang der KNOCHENFABRIK und verbalem Nonsens von Jens Rachut sowie von der Melodieseeligkeit gängiger 90er Ami-Punk-Größen lassen sich PARKPUNK einfach mal treiben und scheißen auf Schnickschnack wie Gitarren-Soli und Ansagen.
Mit zunehmendem Alter werden sie in ihren Texten politisch konkreter, die Lust an den klassischen Saufliedern und skurillen persönlichen Anekdoten, verlieren sie dabei aber trotzdem nicht. „Stück für Stück“, „Nichts Neues“, „Das hat sich gelohnt“, „Arbeitenix“ und „Zugedröhnt durchs Leben“ sind die Hymnen für die Tristesse und Perspektivlosigkeit des Außenseiters am Dorf bzw. in der Kleinstadt und transportieren authentisch den Kampfgeist gegen das ländliche Spießertum nach außen. „Rotzevoll“ und „Kassenschnaps“ sind zukünftige Saufpunk-Klassiker, während „Nazitränen“ die AfD aufs Korn nimmt. Und zu guter Letzt kriegt der unsägliche Kleinstadt-Adel auf „Klorier“ noch sein Fett weg. Stilistisch und textlich ist das Ganze auch hier klassischer Deutsch-Punk mit modernen Versatzstücken und immer wieder blitzt das durch, was PARKPUNK auch hier in der Szene so einzigartig macht: das Lausbubentum vom Dorf. Das musikalische Ganze hat am Ende so viel Charme, dass man es nur lieben oder hassen kann. So wie PARKPUNK eben: ein Wortspiel, subtil wie eine Leitplanke!
Label: Aggressive Punk Produktionen
Tracklist:
01. Arbeitenix
02. Nazitränen I
03. Nazitränen II
04. Klorier
05. Fliesentischler
06. Nichts Neues
07. Stück für Stück
08. Kassenschnaps
09. Rotzevoll
10. Zugedröhnt durchs Leben
11. Das hat sich gelohnt
Allgemeine Info: | Nur solange der Vorrat reicht / Abbildung ähnlich / Nicht maßstabsgetreu |
Format: | CD |
CD: | Digisleeve |